Im Sommer 1836 erschien die nachfolgende Bekanntmachung im Warendorfer Wochenblatt: Mehrere Interessenten des Festbogens auf dem Markt haben den Wunsch ausgesprochen, diesen Bogen zur Verherrlichung des Mariä-Himmelfahrts-Festes künftig jährlich aufzubauen. Da dieses aber wegen der zu hohen Kosten bisher nur selten geschehen konnte, wird beabsichtigt, die Reparatur, die Aufbauung des Bogens, das Aufhängen der Blumengebinde und Kränze, das Kränzewinden, die Oellieferung für 3 Abende, das Anzünden der Lichter für diese Abende teilweise der auch ganz selbst zu tun. Das war dann wohl die Gründungsversammlung der Marktbogengemeinschaft. Schon bald wurden auch Bogenbälle gefeiert. Später folgten auch Ausflüge und es wurden Schützenfeste gefeiert.
Die alten sechs historischen Leuchterengel wurden im Jahr 1927 erneuert. Nach einem Gutachten stellte sich heraus, das zwei dieser Engelfiguren sehr wertvoll waren. Die anderen vier Engel waren verschiedener Herkunft und Stilart. Eine Restaurierung kam daher nicht in Frage. Die zwei wertvollen Engel wurden dann im Jahre 1983 wieder restauriert. Die Nachbarschaft Mark und Emstor schenkte in einem Festakt die beiden Leuchterengel der St.Laurentius-Kirche, in der sie seit dieser Zeit neben dem Gnadenbild Aufstellung gefunden haben. Für den Bogen wurden sechs neue musizierende Engel aus Lindenholz von je 1,15 m Höhe angefertigt. Diese Engel schmücken auch den 1968 erstellten Bogen.
Die Schutzmantelmadonna wurde vor der Währungsreform von dem Bildhauer Hartmann, Wiedenbrück, aus Lindenholz geschnitzt. Die Bezahlung erfolgte durch Kompensation von Lebensmitteln, die die Nachbarschaft in mühevoller Kleinarbeit zusammengebracht hat. 1949 stand sie das erste Mal auf dem Bogen, nachdem die mittlere Säule verstärkt worden war. Das Gewicht von 350 kg war für die Bogenkonstruktion des 1967 geschaffenen Bogens zu hoch. Der Bildhauer Kurt Schäffer schuf daraufhin eine 42 kg leichte Kunststoffkopie. Die originale Schutzmantelmadonna ist inzwischen eine Dauerleihgabe an St. Marien. Dort ist sie in der Kirche zu sehen.
1966/67 stellten die Stadtwerke vom Kokerei- auf Erdgas um. Zu dieser Zeit war Erdgas als Bogenbeleuchtung unbrauchbar. Eine Lösung musste gefunden werden. Am 27.05.1967 stimmten 21 von 39 Nachbarn in geheimer Abstimmung für den Entwurf des Architekturbüros Brechler & Kiküm. Dieser Bogen wurde erst 70 cm niedriger gebaut als er heute ist. Für die gewaltige Kulisse des Marktplatzes erschien er den Nachbarn als zu niedrig. Alljährlich schmückt dieser Bogen zu Maria Himmelfahrt unseren Marktplatz.