Engelbert Hagemeyer hatte 1970 für den Bogen einen Entwurf geliefert und Clemens Eggersmann die entsprechenden Berechnungen durchgeführt.
Der neue Bogen löste mit seinem futuristischen Design aber nichtnur Wohlwollen aus. Die Vorzüge des leichten Materials aus Kunstfaser und das ebenerdige Aufbauen waren dagegen sofort mit Begeisterung aufgenommen worden.
Der Vierständerbogen ersetzte eine Sechsständerkonstruktion der Nachkriegszeit. Der begehbare Bogen von 1948 bis 1969 war traditionell aus Holz gefertigt.
Ganz ähnlich sah auch der Vorgängerbogen aus. Nur waren die Pfeiler jeweils mit einer Sockelzone und nach oben verjüngenden Säulenhals noch eher klassizistisch ausgebildet.
Wenn die Dunkelheit hereinbricht, wird der Bogen zur Probe schon einmal ins rechte Bild gesetzt. Schließlich soll später die Illumination am Vorabend der großen Stadtprozession für die nötige Stimmung sorgen. Moderne Röhrenlampen und Scheinwerfer leuchten den heutigen Bogen aus. Noch in den 60er Jahren hüllten kleine Gasflämmchen den damaligen Bogen in ein bizarres blaues Licht. In der Zeit des Mangels dienten in den 30er und 40er Jahren rote Bungen für die festliche Stimmung. Nur in der kleinen erhöhten Kapelle in der Mitte des Bogens leuchteten in besseren Zeiten helle Lichter den kleinen Raum vollständig aus. Dort bewegte sich aus einer Drehscheibe eine Puppenprozession, deren bekleidete Figuren im Kreise zu gehen schienen. Um 1950 mussten einige der Puppen ersetzt werden.
Die Warendorferin Elly Grützner schnitzte dafür mehrere Figuren aus Lindenholz. Die Körper der etwa 35-50cm großen Figuren waren mit Stech- und Hohleisen sowie mit Schleifwerkzeugen einfach gearbeitet, nur die individuell herausgearbeiteten Gesichtszüge wiesen feinere Strukturen auf.
Der Bogenvater, wie der Chef der Bogengemeinschaft respektvoll genannt wird, bedankt sich bei allen Frauen, Männern und Kindern für den reibungslosen Aufbau, bei den Haussammlerinnen, den Anwohnern für die Blumenaufzucht und bei den edlen Spendern für die geistigen Getränke des Abends. Für die zahlreichen Kinder ist die Ordensverleihung für die amtierende Throngesellschaft des letzten Sommerfestes ein echter Höhepunkt. Den Frauen verspricht er für den Herbst einen vergnüglichen Tanzabend beim jährlichen Bogenball.
Obwohl die Bogengemeinschaft erst wenige Jahre als Verein registriert ist, so ist doch für jeden Einzelnen die Pflege der Tradition Ansporn genug, sich für die Bewahrung des Festes einzusetzen. Und dabei soll es bleiben!